Am 11. Juli 2014 schrieb Claus Coester, Macher der Seite www.flw24.de folgendes auf genannter Homepage:

Beim TUS Obertiefenbach geschehen in diesen Tagen außergewöhnliche Dinge. Nicht außergewöhnlich war der 10. Platz in der Abschlusstabelle der abgelaufenen A-Liga-Saison. Man war im tabellarischen Niemandsland gelandet: 14 Siege, 3 Remis, 17 Niederlagen. So weit, so gut.

Das Ungewöhnliche beginnt beim Torverhältnis. 105 erzielte Tore, da gehört man eigentlich ins obere Drittel. Der erfolgreichen Offensivarbeit steht aber eine düstere Bilanz der Defensive gegenüber. Mit 110 Einschlägen im eigenen Kasten sackt man eigentlich in den Tabellenkeller. Die beiden Direktabsteiger Drommershausen und Hadamar III haben „nur“ je 105 Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen müssen.

Fassen wir zusammen: Irgendetwas stimmt da nicht im Widerspruch von geschossenen und kassierten Toren. Damit lässt sich kein Blumentopf gewinnen. Einen Blumentopf aber wollen die Organisatoren, die sportlich Verantwortlichen und Aktiven künftig gewinnen. Das haben sie sich fest vorgenommen. Die Rahmenbedingungen mit der vorzüglichen Sportanlage im Beselicher Ortsteil: prima. Vor zwei Jahren hat der TUS ein schönes Jubiläum gefeiert. Jetzt wird ein neues Ziel in Angriff genommen. Es soll, wenn das auch nicht so offen von den eigenen Leuten formuliert wird, höher gehen. Es muss höher gehen. Alles andere wäre absurd.

Die Auguren platzieren die Schwarz-Gelben für die bald beginnende Spielzeit ganz oben. Die Wettquote dürfte sehr niedrig liegen, wenn man auf den Aufsteiger OTB setzt. Dass aus dem Blumentopf am Ende ein prächtiger Blumenstrauß werden könnte, ja dafür ist ein personelles Umfeld aktiver Fußballer geschaffen worden, um das der TUS zu beneiden ist. Dass Spieler am Saisonende gehen und neue kommen, gehört zur Normalität. In Obertiefenbach ist in diesem Sommer allerdings diese Normalität quasi von einer „Anomalie“ ersetzt worden. Dass 14 „neue“ Akteure für den Kader der ersten Mannschaft gewonnen wurden, ja etwas ungewöhnlich ist es schon für eine Mannschaft auf Kreisebene. Aber anderswo fluktuiert es auch ganz schön. Außergewöhnlich wird die Angelegenheit eigentlich, wenn von diesen 14 Akteuren 11 „Eigengewächse“, die zwischenzeitlich für andere Vereine ihre Schuhe angezogen hatten, zurück ins eigene Nest geholt werden konnten. Zu diesem Konzept, das anderswo auch Schule zu machen beginnt, kann man den Vereinen nur raten. Dass das in Obertiefenbach in der Fülle gelungen ist, ja dazu kann man denen, die das „angezettelt“ haben, nur gratulieren.

Mit der Verpflichtung von Daniel Alves und Julien Horner, die an der Meil ihre ersten fußballerischen Gehversuche vor langer Zeit gemacht haben, hat der TUS ein festes Fundament errichtet. Neben diesem oberligaerprobten Duo, das als Spielertrainergespann fungieren wird, sind unter den Zugängen etliche, die ein, zwei oder drei Ligen höher dem Ball nachgejagt sind. Dazu gesellen sich die Junioren, die an höhere Aufgaben herangeführt werden sollen. Nicht zu vergessen, der Stamm der „alten“ Mannschaft.

Bei der Frage nach der Zielsetzung für die angelaufene Saison lässt sich das Duo keine der üblichen Formulierungen entlocken wie „Klassenerhalt“ – das wäre absurd. „Ein einstelliger Tabellenplatz“ – wäre realistisch, aber gleichzeitig ein übertriebenes Understatement. „Oben mitmischen“ – da kommen wir der Wirklichkeit schon etwas näher. „Wir wollen Meister werden und aufsteigen“ – nein, diese Formulierungsblöße geben sie sich in Obertiefenbach nicht. Dazu sind sie zu klug. Aber die Gedanken sind ja frei. Eine Antwort schuldig bleiben will man auch nicht. So werden Alves & Horner denn erfindungsreich und gleichzeitig geheimnisvoll:“Wir wollen 80 Tore weniger einstecken.“ Wow! Wir erinnern uns: Dann sind wir bei 105:30. Dann hätten Sturm und Abwehr ihre Schuldigkeit getan. Könnte klappen, ist aber kein Automatismus. Auch bei einem so opulenten A-Liga-Kader muss der Schweiß fließen. Etwas Glück gehört auch dazu. Übrigens: Geld gibt es für die Spieler nicht. Recht so. Und wir wollen es glauben.

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Diana Süss

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